TURN: Washington's Spies

Die TV-Serie ist ja zur Zeit die angesagteste Erzählform überhaupt. Was früher der 800-Seiten Roman von Dostojewski oder Tolstoi, bietet nun eben die Serie. Man hat endlich wieder Zeit, den Charakteren und der Story mehr als 90 Minuten zu gönnen. Und das merkt man auch der US-amerikanischen Produktion „Turn: Washington Spies“ aus dem bekannten Hause AMC an, das unter anderem Klassiker der modernen Serien-Kultur wie etwa „Breaking Bad“, Mad Men„ oder „The Walking Dead“ ausgestrahlt hat. Das Ergebnis hier: Eine fesselnde, actiongeladene Historien-Serie um die Geheimdienstspionage und Patrioten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Und so versetzt uns „Turn“, eine Adaption des Romans „Washington’s Spies: The Story of America’s First Spy Ring“ von Alexander Rose, in den Sommer des Jahres 1778. Genauer gesagt also zwei Jahre nach Ausbruch des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges der 13 Kolonien gegen die britische Kolonialmacht. Die bis dato bekannte Welt befindet sich im Wandel. Im Mittelpunkt der bislang zwei Staffeln a 10 Folgen umfassenden Serie steht der bescheidene Familienvater und Farmer Abe Woodhull (Jamie Bell, „Billy Elliot-I will dance“, „King Kong“) aus Long Island, der diese Aufbruchstimmung voller Enthusiasmus erlebt. Mit einigen Freunden aus Kindheitstagen gründet er daher die kühne Spionageorganisation „Culper Ring“, eine Einheit aus ungleichen, aber leidenschaftlichen Patrioten, die mehr oder weniger offiziell um die nationale Unabhängigkeit der Kolonien kämpft. Abe und seine Verbündeten versuchen auf ihren Wegen die amerikanische Geschichtsschreibung zu beeinflussen. Dabei lernen sie schnell, dass jede Handlung gigantische Folgen hat und so riskieren sie mehr als einmal ihr Leben und ihre Ehre für George Washington und ihr Vaterland...Definitiv aber nicht nur für Historienfans geeignet, denn Spionage bzw. die Frage nach Vertrauen, Loyalität und Sicherheit ist auch heutzutage brandaktuell! Und wie man hier sehen kann, auch schon vor über 200 Jahren in vollem Einsatz!